Workshop: Konzeption Zentrum für Kreativwirtschaft Kassel
Rund 25 Kreativschaffende aus Kassel sowie Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaftsförderung, der Universität Kassel und der Hessischen Raumberatung für Kreative folgten der Einladung des Kulturdezernats der Stadt Kassel, um im Rahmen eines Beteiligungs-Workshops am vergangenen Montag ihre Ideen für ein neu zu gründendes Zentrum für Kreativwirtschaft einzubringen. Organisiert wurde der Workshop mit dem Büro bb22 architekten + stadtplanug, welches im Auftrag des Kulturamts eine Konzeptstudie erarbeitet.
Die Schaffung bedarfsgerechter Räume für Kultur- und Kreativschaffende ist eine Schwerpunktaufgabe bei der Umsetzung der „Kulturkonzeption Kassel 2030“. So werden durch die Stadt Kassel bereits Standorte der Kunst- und Kulturproduktion im Stadtgebiet mit zusätzlichen Mitteln unterstützt. Zudem wurden neue Orte beispielsweise für Bandprobenräume erschlossen und eine digitale Plattform für Raumvermittlungen initiiert. In diesem Jahr bildet die Vorbereitung des Zentrums für Kreativwirtschaft einen Schwerpunkt. Ziel ist es, passgenaue Strukturen für die verschiedenen Anforderungen, Beratungs- und Unterstützungsbedarfe der jeweiligen Akteurinnen und Akteure zu entwickeln.
„Das Zentrum für Kreativwirtschaft soll als ein offener, kommunikativer und kooperativer Ort entstehen, der es Kreativschaffenden ermöglicht, Ihre Gründungsideen zu verfolgen, Beratung und Netzwerkunterstützung zu erhalten und räumliche sowie technische Infrastruktur zu nutzen. Ein Rahmenkonzept zur Unterscheidung von dezentralen Orten für Kulturproduktion und einem Zentrum für Kreativwirtschaft mit ihren jeweiligen Bedarfen und Zielen haben wir dafür bereits erarbeitet. Darauf bauen die nun folgende Konzeption und der Beteiligungsprozess auf“ erläutert Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker.
Ergebnisse aus dem Workshop
Zentrale Fragestellungen des Workshops behandelten, welche Räume Kreativschaffende und Kreativ-Start-Ups benötigen, um erfolgreiche Produkte und Dienstleistungen zu etablieren, welche zusätzlichen räumlichen und synergetischen Angebote es geben muss und welchen gesellschaftlichen Mehrwert ein solches Zentrum für das stadträumliche Umfeld und die ganze Stadt Kassel haben kann. Der Bedarf an Vernetzung und Qualifizierung bildete einen weiteren Fokus. Dabei wurde für ein Zentrum für Kreativschaffende eine gut erreichbare Lage mit guter Sichtbarkeit und Raum für Begegnungen als ebenso wichtig erachtet wie durchlässige und offene Strukturen, die spontanes Kontakteknüpfen ebenso ermöglichen wie organisierte Veranstaltungen zum Aufbau professioneller Netzwerke und für den Austausch mit regionalen Wirtschaftsunternehmen.
Die Konzeptstudie
Die Kreativbranche selbst ist vielfältig. So zählen elf Kernbranchen oder so genannte Teilmärkte dazu: Musikwirtschaft, Buchmarkt, Kunstmarkt, Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Markt für darstellende Künste, Designwirtschaft, Architekturmarkt, Pressemarkt, Werbemarkt sowie Software/Games-Industrie.
In einer Markt- und Umfeldanalyse untersuchen die Auftragnehmer der Konzeptstudie zudem die Ausprägungen und den Stellenwert der verschiedenen Teilmärkte der Kreativwirtschaft in Kassel, um ein ortsspezifisches Profil für das Zentrum herauszuarbeiten. Die Ergebnisse aus dem Workshop fließen in die Konzeptstudie ein. Neben der Konkretisierung der potentiellen Nutzerinnen und Nutzer des Zentrums und der dafür benötigten Räume, beschäftigt sich die Konzeptstudie zudem mit möglichen Betriebs- und Betreibermodellen. Die Konzeptstudie entwickelt Empfehlungen für die programmatische Ausrichtung, die räumliche Dimensionierung und den Betrieb und bietet damit eine Grundlage für das weitere Vorgehen und die Realisierung.