Ein Kulturgewerbehof für Gießen: Aufbruch zu neuen Kreativräumen

Gießen macht erneut große Fortschritte in Richtung eines neuen Kreativzentrums. Während die Berufsfeuerwehr bereits in das neue Gefahrenabwehrzentrum umgezogen ist und die Bauplanung für die Freiwillige Feuerwehr Gießen Mitte voranschreitet, stehen nun die nächsten Schritte für den Kulturgewerbehof auf dem Plan. Der Fokus liegt dabei auf einem engen Dialog zwischen der Stadt und der raumstation3539 eG, einer engagierten Genossenschaft, die sich in der aktiv um die Bereitstellung neuer Räume für die Kultur- und Kreativszene Gießens kümmert.

Ein Bild der Feuerwache in Gießen

Die Ausschreibung für die Architekturplanung ist gestartet

Nach intensiven Abstimmungen wurde das Ausschreibungsverfahren für die baulichen Planungen des Kulturgewerbehofes offiziell gestartet. In dieser ersten Phase geht es um die Beauftragung der sogenannten Leistungsphasen 1 und 2, die die Grundlage für den finalen Projektbeschluss im zweiten Quartal 2025 bilden werden. Bis dahin gilt es, die Machbarkeit des Projekts zu bestätigen und das Projekt der Stadtverordnetenversammlung zur Abstimmung vorzulegen.

Der Kulturgewerbehof basiert auf einer Machbarkeitsstudie, die im Dezember 2020 erstellt wurde. Das besondere Augenmerk liegt dabei auf einer „rauen Sanierung“ des Gebäudes – einer minimalen Herrichtung in Bezug auf Brandschutz, Barrierefreiheit und die notwendigen räumlichen Anpassungen für die zukünftige Nutzung. Dieser pragmatische Ansatz stellt sicher, dass das Gebäude so schnell wie möglich für die Gießener Kreativszene nutzbar gemacht wird.

Ein Vorbild für nachhaltige Gebäudesanierung

Parallel zur geplanten Sanierung wird auch eine energetische Modernisierung des Gebäudes als zusätzliche Variante geprüft. Sollte diese Version umgesetzt werden, könnte der Kulturgewerbehof zu einem zukunftsweisenden Modellprojekt für die nachhaltige Nutzung von Bestandsgebäuden werden. Hierbei geht es nicht nur um die Erhaltung, sondern auch um die Anpassung alter Strukturen an moderne ökologische Standards – ein Ansatz, der in der Bauplanung zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Nächste Schritte: Mietersuche und Planungsstart

Mit dem Fortschreiten der Planungen geht es nun darum, potenzielle Ankermieter:innen zu finden, die sich langfristig im Kulturgewerbehof niederlassen möchten. Die raumstation3539 eG, die bereits in verschiedenen Projekten die kulturelle Szene Gießens belebt, wird auch hier eine zentrale Rolle einnehmen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und Genossenschaft soll sicherstellen, dass der Gewerbehof nicht nur baulich, sondern auch konzeptionell den Bedürfnissen der kreativen Akteur:innen der Stadt gerecht wird.

Es bleibt spannend, wie sich der Kulturgewerbehof entwickeln wird. Klar ist, dass Gießen mit diesem Projekt ein weiteres wichtiges Signal für die Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft setzt – und durch die Raumberatung von Kreativräume Hessen weiter tatkräftig unterstützt wird.